Sie spielt mittlerweile in nahezu allen Bereichen des Lebens eine Rolle: die Digitalisierung. Während sie inzwischen in das eigene Zuhause Einzug gehalten hat und den Kühlschrank mit dem wöchentlichen Kochplan auf dem Smartphone vernetzt, bedeutet sie für IT-Experten Implementierung, Instandhaltung und Wartung von Systemen. In Unternehmen hat die Digitalisierung oftmals eine Neuausrichtung der Unternehmensprozesse zur Folge. Dazu gehört auch, dass sich der klassische Arbeitsplatz wie wir ihn bisher kennen, verändert. Neue oder andere Arbeitsweisen bedeuten auch, dass moderne Technologien notwendig werden, weil bestimmte Prozesse, Abteilungen und Mitarbeiter miteinander vernetzt werden müssen. Voraussetzung für eine reibungslos und stabile Nutzung dieser Technologie ist eine leistungsfähige, skalierbare Infrastruktur. Dazu gehören sowohl Server als Speichersysteme sowie die gesamte Netzwerkinfrastruktur. Insbesondere das Netzwerk – und damit auch das WLAN – muss in der notwendigen Qualität zur Verfügung stehen und über entsprechende Leistung verfügen. Es ist die erste Maßnahme der Digitalisierung von Unternehmensprozessen und bildet die Grundlage für alle weiteren technologischen Schritte, die das Unternehmen tätigt. Dem WLAN kommt damit eine entscheidende Rolle zu.
Was genau sind Site Surveys und welchen Nutzen stiften sie im Unternehmen?
Betrachtet man die „historische“ Entwicklung eines WLANs im Unternehmen, so ist es oftmals im Laufe der Jahre durch die Bereitstellung mehrerer Netzwerke entstanden. Diese Netzwerke dienten einst der Versorgung einzelner Räume oder als Zugang für Gäste. Weil der Bedarf an leistungsfähigen Netzwerken steigt, weiten sich die WLANs schnell aus – und stoßen dabei ebenso schnell an ihre technologischen Grenzen. Eine Erweiterung durch zusätzliche Access Points bringt nicht immer den gewünschten Erfolg. Warum? Die Qualität eines WLANs hängt nicht nur von der Signalstärke des eigenen Netzwerks ab, sondern auch von Interferenzen und dem WLAN-Signal benachbarter Netze. Ein Site Survey erfasst diese Faktoren und stellt sie grafisch dar. Bei bestehenden WLANs beispielsweise wird die gesamte Fläche erfasst.
Der Site Survey stellt am Ende Werte wie den Rauschabstand, Interferenzen, Kanalüberlappungen und Signalstärke dar. Dazu gehören Pingzeiten, sogenannte Durchsatzraten (die Datenmenge, die übertragen werden kann) und Verbindungsgeschwindigkeiten. Site Surveys dienen dazu, die Qualität von solch drahtlosen Netzwerken zu überprüfen und sicherzustellen. Bestehende Problem können so leicht identifiziert und behoben werden.
Der Nutzen von Site Surveys bei bestehenden Netzwerken
Vor allem in dicht besiedelten Gebieten entstehen ständig neue WLANs in direkter Umgebung zueinander. In bestimmten Gigahertz-Bereichen lassen sich daher kaum noch Lücken finden, die ein problemloses Funktionieren gewährleisten. Mit einem guten Site Survey können die Standorte von Zugangspunkten so bestimmt werden, dass dennoch ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wird.
Mehr Wirtschaftlichkeit bei bestehendem Netzwerk durch einen Site Survey schaffen
Für bereits bestehende Netzwerke bieten Site Surveys hauptsächlich ökonomische Vorteile, denn sie reduzieren die direkten und indirekten Kosten für das Unternehmen. So lässt sich mithilfe eines Site Surveys vor allem herausfinden, wo WLAN-Zugangspunkte idealerweise platziert werden müssen, um Interferenzen zu vermeiden. Auf diese Weise kann gezielt eine Überlappung durch andere Access Points vermieden werden. Dazu gehören Gleichkanalstörungen, d.h. Störungen die entstehen, wenn zwei Sender auf der gleichen Frequenz senden, aber auch Funkstörungen.
Ohne einen Site Survey kann es durchaus schwierig sein, die bestehende Anzahl der Access Points auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Die korrekte Anzahl und Platzierung sind jedoch entscheidend für die Qualität des WLANs. Sind zu wenige Zugangspunkte vorhanden, kann dies zu toten Stellen führen, an denen keine Kommunikation möglich ist – und damit die reibungslose Geschäftstätigkeit gefährdet ist. Zu viel installierte Access Points hingegen sind schlicht unwirtschaftlich, denn sie tragen nicht zur Optimierung von Arbeitsabläufen bei und verursachen lediglich Kosten. Die Standortanalyse kann so bei bereits bestehenden Netzwerken großes Optimierungspotential aufdecken.
Eine angemessene Bandbreite für das Unternehmen bereitstellen
Ohne eine Standortanalyse ist es im Grunde unmöglich, die genau benötigte Bandbreite eines Unternehmens festzulegen. Deshalb bildet ein Site Survey die Grundlage für ein Netzwerk, das den Anforderungen aller Nutzer gerecht wird. Faktoren wie die Anzahl der Endgeräte sowie die Datenraten für anspruchsvolle Anwendungen mit hoher Bandbreite spielen eine wichtige Rolle. Im Falle einer nicht ausreichenden Bandbreite kann es zu Engpässen im Netzwerk kommen. Bestimmte Funktionalitäten können nicht aufrechterhalten werden und das Unternehmen viel Geld kosten.
Sicherheitsanforderungen an das Netzwerk
Insbesondere Unternehmensnetzwerke erfordern eine hohe Sicherheit sowie eine größtmögliche Kontrolle über Geräte und Software, die auf unternehmensinterne Ressourcen zugreifen. So sollte jedes Unternehmen Hackerangriffe in Betracht ziehen, die nachhaltigen Schaden anrichten können. Schon deshalb ist die Optimierung bestehender Netzwerke ein Imperativ. Ein Site Survey kann dazu beitragen, die Zugangspunkte vorteilhafter zu planen oder sicherere Standorte zu ermitteln. Sie können die Sicherheit eines bestehenden Netzwerks verbessern. Im Falle privater Informationen ist es ebenfalls wichtig, bestimmte Sicherheitsanforderungen erfüllen zu können. Unabhängig davon, ob es sich beim zu untersuchenden Unternehmen um ein Start-Up, einen mittelständischen Betrieb oder einen Konzern handelt – für alle ist ein sicheres WLAN für eine funktionierende Geschäftstätigkeit von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Der Nutzen von Site Surveys bei der Planung von neuen Netzwerken
Site Surveys dienen nicht nur der Überprüfung bereits bestehender Netzwerke, sondern ergeben vor allem bei der Planung neuer Netzwerke Sinn. So können bereits bestehende WLANs erfasst und das neue Netzwerk besser an die Umgebung angepasst werden. Der Installationsaufwand kann dadurch außerdem deutlich verringert werden. Anhand von Plänen und weiteren Informationen über die Räumlichkeiten oder das gesamte Gebäude können Site Surveys konkrete Ergebnisse zur idealen Einrichtung des Netzwerks liefern. Gerade bei der Planung neuer Netzwerke bieten Site Surveys eine Reihe an Benefits.
Die Analyse aus der Ferne als Basis für das neue Netzwerk
Ein Site Survey aus der Ferne ist dann von Vorteil, wenn eine physische Anreise oder der Zugang zum Gebäude nicht möglich ist. Physisch vor Ort zu sein ist in diesem Fall nicht immer notwendig. Gerade für Unternehmen, die sich Unterbrechungen aufgrund ambitionierter Unternehmensziele nicht leisten können, ist dies von großem Vorteil. Eine Software liefert Informationen zu den besten Access Points. Site Surveys können von überall durchgeführt werden und sind dadurch deutlich kostengünstiger und zeitsparender als physische Gutachten. Eine spezielle Software analysiert hierbei das Gebäude anhand mehrerer Angaben und ermittelt anschließend Anzahl und Standorte der Access Points, die für eine optimale Qualität benötigt werden.
Solche Analyse-Tools sind in der Regel sehr genau, sofern passende Daten bereitgestellt werden. Zwingend notwendig ist deshalb, dass die Architektur der Räumlichkeiten bereits bekannt ist und so in die Software einfließen kann. Gewisse „Fallstricke“ sollten hier dennoch in Betracht gezogen werden. Ist das Gebäude beispielsweise nicht neu erbaut und wurde im Laufe der Jahre umgebaut, kann es durchaus schwierig sein, das WLAN ohne eine zusätzliche Begehung zu installieren. Access Points können ohne Überprüfung möglicherweise nicht am gewünschten Standort montiert werden. Dennoch bietet ein Site Survey aus der Ferne die Möglichkeit, sich schon vorab ein Bild der Situation vor Ort zu verschaffen.
Bessere Budgetschätzung bei der Planung neuer Netzwerke
Vorausschauende Site Surveys sind besonders für weniger komplexe Netzwerke eine hervorragende Möglichkeit, um das erforderliche Budget besser abschätzen zu können. Je umfangreicher das Netzwerk allerdings wird, umso wichtiger ist es, dass der vorausschauenden Analyse eine physische Standortuntersuchung folgt. Allerdings ist es auch möglich, diesen Schritt auszulassen und auf die Rückmeldungen der Nutzer zu warten. Sofern diese nach der Verwendung keine Probleme feststellen und die Leistung des WLANs zufriedenstellend ist, kann auf die physische Standortanalyse verzichtet werden. Vor allem bei der Planung von neuen Netzwerken kann ein Site Survey auf Basis rein technischer Angaben Geld sparen.
Bessere Möglichkeiten für die Zukunftsplanung – und die Besucher
Mithilfe eines Site Surveys sind die Möglichkeiten, das geplante WLAN auch für die Zukunft auszurichten, deutlich komfortabler. Weil sich die Technik ständig weiterentwickelt und Unternehmen verändern, muss das Netzwerk skalierbar sein und sich neuen Anforderungen anpassen lassen. Deshalb ist es wichtig, bereits bei der Installation auf die Skalierbarkeit zu achten. Der reibungslose Ablauf von künftigen Upgrades oder sonstigen Anpassungen kann so gewährleistet werden. Auch etwaige Besucher des Unternehmens erwarten mittlerweile ein kostenloses und gut funktionierendes WLAN, insbesondere im Gastgewerbe- oder Lebensmittelsektor. Aber auch in anderen Unternehmen – gerade mit internationalen Verbindungen – sollte ein komfortables WLAN für Gäste zur Verfügung stehen. Ein Site Survey liefert auch hier die Grundlage für die bessere Ausgestaltung eines neuen Netzwerks.
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